Tatsächlich kann ich dieser stillen Zeit der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie auch etwas Positives abgewinnen: Durch die fehlenden Eigner aus den benachbarten Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und eigentlich auch Hamburg brauche ich nicht mit der ständigen Angst in meinem Winterlager arbeiten, dass mir ein Kollege einer der wenigen Stromstecker zieht und ich im Kalten lackieren muss. Dafür gibt es weniger Klönschnack, aber es kann durchgearbeitet werden.
Dieses Frühjahr stehen Lackierarbeiten an. Mich störte besonders das …braune Gelcoat der Salonbodenwanne. Das dunkle Braun schluckt jeden zarten Lichtstrahl und bot das Gefühl, in einem Loch zu stehen.
Draußen im Cockpit störte mich das mit Klarlack versehene Holz im Eingangsbereich des Steuerhauses: Eine Gartenlaubenatmosphäre.
Das muss abgeändert werden!
Vor jedem Lackieren kommt die Arbeit….das Schleifen. Eine Unterstützung hat die Schleif-Arbeiten übernommen, was für mich eine Zeitersparnis von mindestens einer Woche bedeutete! Hier und da musste ich etwas nachschleifen, aber insgesamt durfte ich einer guten Vorarbeit folgen.
Die Cockpitwanne muss wegen starker Belastung 2-komponentig lackiert werden. Das bedeutet im Streichintervall bleiben! Weil wir gerade dabei sind, habe ich den Nasszellenboden gleich mitlackiert. Nach dem Entfetten mit Aceton ging es mit einem 2-K-Primer von International los. Der Primer schafft mit seiner raueren Oberfläche und dem Verbeißen in den Untergrund die notwendige Haftung für den späteren Lack. Ich habe zwei Mal grundiert. Am dritten Tag folgte die erste Lackschicht. Tatsächlich hat sich der 2-K-Lack von International ebenso gut verarbeiten lassen, wie der Primer zuvor. Einzige Herausforderung: Die Haftung am Boden, ohne die ich ja nicht lackieren kann…also habe ich mir Gummihandschuhe über die Füße gezogen 😉
Die Holzoberflächen im Steuerhaus lackierte ich in einem Zug mit. Hierfür habe ich einen 1-K-Öllack von Boots-Lacke-Nord (jetzt R&S Lacke) verwendet. Dieser Lack ist wirklich gut eingestellt und lässt sich wunderbar und schnell verarbeiten! Der Öl-Lack mit dem Namen „Oldtimer Lack“ kann mit etwas Verdünnung als Vorstreichfarbe und später pur mit dem Pinsel verwendet werden.
Draußen habe ich mich ebenfalls für den 1-K-Öllack aus dem Hause Boots-Lacke-Nord entschieden. Auch damit erzielte ich Ergebnisse, die mich ganz zufrieden stellen. Nach zehn Tagen Arbeit (Überstreichintervalle) ist alles lackiert. Zwar hätte ich das Abklebeband des 2-K-Lackes im Kabinenbereich schneller entfernen sollen, aber irgendetwas ist ja immer….die unschönen Ränder werde ich nacharbeiten und mit MS-Polymer verschlimmbessern.