Segeln, segeln, segeln
Auf eigenem Kiel bin ich seit 1992 unterwegs. Davor besegelte ich mit meinen Eltern die Adria, von der Kvarner Bucht bis runter, an die albanische Grenze. Als Kind und Jugendlicher nervten mich hier die oftmals windarmen Zeiten und die damit einhergehenden, zeitweise unerträglichen Hitzeperioden.
Das glasklare Wasser und der Charme des Südens mit den gastfreundlichen Menschen und der einfachen aber sehr gesunden mediteranen Küche gaben jedoch meinem jungen Leben den positiven Grundton, der mich bis heute trägt.
Mit dem ersten eigenen Boot, einem stählernen Langkieler von rund neun Metern Länge, lernte ich das Segeln und die Seemannschaft von Neuem. Mein Fahrtgebiet war nun nicht mehr von Blautönen in allen erdenklichen Nuancen durchflutet, sondern hielt sich eher in einem unaufdringlichen Braunton zurück: das niederländische Ijsselmeer und die angrenzende Waddenzee wurden mein neues zu Hause.
Alleine schon die Windverhältnisse überraschten mich: beinahe ständig weht es so stark, dass jeder Mittelmeersegler lieber im Hafen bleiben würde. Hier heißt das Motto jedoch: Reff einbinden und los!
Nach fünf Jahren und immer häufigeren Ausflügen auf die Nordsee hatte ich die Nase voll von „Braun“. Durch einen Ausflug an die Ostsee begegnete ich fast wieder den Blautönen meiner Kindheit und einem wunderbar flaschengrünen Wasser – der Funke sprang über! Nach dem Motto: wenn schon, denn schon, suchte ich mir die Heimat der Königin der Hansestädte als mein zukünftiges Revier aus: die Lübecker Bucht.
Es folgten neue, gebrauchte Boote, da ich meinen Stahl-Langkieler noch in Holland gut verkaufen konnte. Von einer Trident 80 über eine IW-31 (erste Rund-Bornholm-Teilnahme), eine Carter 30 (weitere Rund-Bornholm-Teilnahme), eine, Alpa 9,50 und zuletzt eine Sunwind 27, mit der ich zwei Mal die Silverrudder mitsegelte, bin ich endlich am Ziel angekommen: eine Mascot 910.